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Huflattich als wichtiger Nahrungsspender der Insekten

Mit Speicherkraft als Erster am Platz

Wer derzeit aufmerksam durch die Natur spazieren geht, sieht sie schon jetzt überall: goldgelbe Korbblüten entlang von Bächen, Weg- und Waldrändern. Es ist der Huflattich, der sich darauf spezialisiert hat, möglichst der Erste vor Ort zu sein. Er liebt Ton- und Lehmböden und ist daher typischer Bewohner der renaturierten Uferbereiche der Kiesgruben. Dort bilden er breite Teppiche, die weithin leuchten und vielen Insekten, wie Bienen, Hummeln, Käfern und Schwebfliegen, die erste Nahrung bieten.

Der zeitliche Vorsprung schafft dem Huflattich u.a. den Vorteil, dass seine Samen vor allen anderen auf neuem Gelände Fuß fassen können. Dass er sich als erster am Standort breitmachen kann, verdankt er seinen unterirdischen Speicherorganen. Bereits im Herbst legt er in seinen Knollen und Wurzelstöcken die Stoffe für den Aufbau des oberirdischen Sprosses an. Im folgenden Frühjahr mobilisiert Wärme diese Nährstoffe – und schon kann der Huflattich sprießen, während die Konkurrenz gerade langsam aus dem Winterschlaf erwacht.

Im Mittelalter nannte man den Huflattich „Filius ante patrem“, was übersetzt heißt „der Sohn vor dem Vater“. Dies wegen der besonderen Eigenart des Huflattichs, zu blühen, lange bevor die Blätter wachsen und nachkommen. Sie sind von einem dichten, filzigen Belag überzogen, der einen guten Wärmeschutz bietet.

Schon vor 2.500 Jahren wurde die Pflanze bei Erkrankungen der Atmungsorgane eingesetzt. Sowohl die Blüten als auch die Blätter haben schleimlösende, hustenstillende und entzündungshemmende Eigenschaften. Deshalb auch der lateinische Name „tussilago“: „Tussis“: Husten, und „ago“: ich vertreibe. Also ein „Hustenvertreiber“.