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Auch am Baggersee „verkleiden“ sich die Tiere: warnen, tarnen und täuschen

Dass eine Wespe schmerzhaft zustechen kann, wissen nicht nur wir Menschen. Auch für andere Lebewesen signalisiert die gelb-schwarz-gestreifte Färbung ihrem Umfeld: „Ich bin gefährlich“. Viele nutzen diese Warnfärbung aus und verkleiden sich kurzerhand mit einem Wespen-Outfit, sind aber in Wirklichkeit völlig harmlos und wehrlos. Die Schwebfliege ist so ein Paradebeispiel für diese Schutz-Mimikry, es gibt aber auch Schmetterlinge und Käfer-Arten, die sich die angsteinflößende Färbung der Wespe zu eigen machen und sich damit vor Feinden schützen. Bei der Lock-Mimikry geht es dagegen darum, Bestäuber oder auch Beute anzulocken. Viele Ragwurz-Arten, die zu den Orchideen zählen, ahmen mit ihren Blüten nicht nur das weibliche Insekt nach, sondern strömen sogar die Lock-Pheromone der Sand- oder Erdbienen aus.

Während sich manche Lebewesen in auffälligen Farben präsentieren, „verkleiden sich“ andere nach ihrer Umgebung. Diese sind besonders häufig an den Kiesgruben zu entdecken – aber durch ihre perfekte Tarnung schwer zu finden. Dazu zählen beispielsweise der Flussregenpfeifer, die blauflügelige Ödlandschrecke und der Weidenbohrer.
Nicht zu übersehen sind dagegen die Farben, mit denen sich im bevorstehenden Frühjahr die Männchen ihren Weibchen durch ihre Farbenpracht imponieren wollen, wie beispielsweise der Erpel der Stockente. Sie dagegen bleibt unscheinbar und bestens getarnt zur Aufzucht des Nachwuchses. Schutz findet auch sie in den breiten Schilfgürteln und Flachwasserzonen im spannenden Lebensraum Sand- und Kiesgrube.

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Weidenbohrer

Durch sein Tarnkleid wird der Weidenbohrer am Baumstamm nahezu unsichtbar. Ein beeindruckender Zufallsfund bei einer Exkursion am Baggersee Hörblach. Foto: lzr

Feldwespe

Achtung Gefahr! Vor der Wespe (hier eine Feldwespe am Insektenhotel an der Hörblacher Kiesgrube) mit ihren schwarz-gelben Streifen, nehmen sich alle in Acht. Viele Nachahmer nutzen diese Warnfärbung aus. Foto: lzr

Zauneidechse

Das Männchen der Zauneidechse kleidet sich zur Brautschau in schillerndes Grün. Der Rücken bleibt jedoch bräunlich, damit die Eidechse mit dem Untergrund optisch verschmilzt und ihr Hauptfeind Turmfalke sie von oben nicht entdecken kann. Foto: lzr